Das war der Tag der Mobilität!
Kirchheim, 30. September 2024 Der Tag der Mobilität, organisiert von der OstAllianz, brachte gestern zahlreiche interessierte Bürger, Experten und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf der Landesgartenschau in Kirchheim zusammen, die den idealen Rahmen für diese Veranstaltung bot. Über den Tag hinweg verfolgten rund 150 Zuhörer die Veranstaltung, die sich als großer Erfolg erwies – trotz krankheitsbedingter Ausfälle und kühler Witterung.
Den Auftakt machte Roland Frick, Bürgermeister von Pliening und Vorstand der OstAllianz, der in seiner Begrüßungsrede die Entwicklung der OstAllianz von der Diskussion um Umgehungsstraßen bis hin zu ihrer heutigen Rolle als treibende Kraft für die Mobilitätswende nachzeichnete. Er betonte, dass die OstAllianz nun den entscheidenden Schritt von der Diskussion zur Umsetzung gehen müsse, um zu beweisen, dass sie kein Debattierklub sei. Diese klare Botschaft setzte den Ton für den weiteren Verlauf der Veranstaltung.
Das erste Panel wurde von Oliver May-Beckmann, Geschäftsführer von MCube München, moderiert. Kerstin von Staa, Rechtsanwältin bei GSK Stockmann, hielt eine Keynote zu den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen der Mobilitätswende. Sie hob die Bedeutung der Bürgerbeteiligung hervor und erläuterte, wie wichtig es sei, innovative Maßnahmen im Verkehrsbereich rechtssicher zu gestalten, um sie langfristig etablieren zu können. Anschließend beteiligten sich Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, Dr. Markus Büchler, MdL und Sprecher für Mobilität der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag, sowie Roland Frick an der Diskussion. Die Diskutanten waren sich einig, dass die Mobilitätswende nur gelingen könne, wenn politische Rahmenbedingungen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene stärker verzahnt und strukturiert umgesetzt und der bürokratische Aufwand dafür herabgesetzt würden. Der Fokus müsse klar auf der Umsetzung und weniger auf weiteren Debatten liegen.
Im zweiten Panel, das am Vormittag im Anschluss stattfand und von Dr. Sonja Rube, Geschäftsführerin der USP Projekte GmbH, moderiert wurde, lag der Schwerpunkt auf regionalen Initiativen. Jonathan Behm, Geschäftsführer der Neuen Mobilität Paderborn e.V., hielt eine inspirierende Keynote mit einem Blick über den Tellerrand und zeigte auf, wie die Mobilitätswende in Paderborn gestaltet wird. Im darauffolgenden Blitzvortragsformat stellten Vertreter der NordAllianz Metropolregion München Nord, des Regionalmanagements München Südwest e.V., von landmobile e.V., der IBA Metropolregion München, des Digital Hub Mobility und der Abteilung Regionales des Planungsreferats der Landeshauptstadt München ihre Projekte vor und stellten sich unmittelbar der Fragen des Publikums und der Moderatorin. Das Panel machte deutlich, wie wichtig es ist, interkommunale Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Mitgliedskommunen und Disziplinen zu stärken, um nachhaltige Mobilitätslösungen effizient zu planen und umzusetzen.
Neben den Panels gab es weitere spannende Highlights. Markus Zwick von INYO Mobility GmbH stellte ein autonomes Leichtbaufahrzeug, das INYO Cab, vor, während Prof. Dr. Alexander Baur von der Technischen Hochschule Ingolstadt das Innovation & Mobility Lab präsentierte, das den ganzen Tag über den Besuchern offen stand. Zudem stellte VePa Parking ihr innovatives vertikales Parksystem für urbane Ladeinfrastruktur vor, das durch nachhaltige und platzsparende Lösungen die Mobilität in Städten neu denken lässt.
Nach einer wärmenden Mittagspause fand am Nachmittag das dritte Panel statt, moderiert von Nicolai Harnisch, Leiter der Vernetzten Mobilität bei Bayern Innovativ. Das Panel war höchst fachkundig besetzt und zeichnete sich durch eine aktive, praxisbezogene Diskussion aus, die sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Markus Iofcea, ein Zukunftsarchäologe, eröffnete mit einer Keynote, in der er darlegte, wie autonomes Fahren aus einer menschzentrierten Perspektive neu gedacht werden kann. Experten wie Marcus Zwick, Prof. Dr. Alexander Baur, Ingo Bruse, Director Sales Europe bei Imagry Ltd. (Israel), und David Gordon, Projektmanager für autonome Mobilitätsangebote beim Mobilitätsreferat München, diskutierten die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Elektromobilität, autonomes Fahren und multimodale Mobilität.
Abschließend fasste Christian Koch, Geschäftsführer der OstAllianz, den Tag der Mobilität zusammen. Er betonte, dass das wachsende Netzwerk, das sich im Rahmen dieser Veranstaltung gebildet habe, die Grundlage für die weitere Arbeit an der Mobilitätswende sei. „Es liegt nun an uns allen, dieses Netzwerk zu nutzen und konkrete Projekte für unsere Region umzusetzen“, sagte Koch. Die Mobilitätswende sei kein Projekt der fernen Zukunft, sondern erfordere jetzt entschlossene Maßnahmen und die aktive Beteiligung aller Akteure von der Politik über die Wissenschaft bis hin zur Wirtschaft. Für mehr Lebensqualität in unserer Region.
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